Sarplaninac
od planinske veštice

Berichte

Bukarest Eurodogshow, 5. - 7. Oktober 2012

Nachdem ich bereits im Frühjahr 2011 eine Nase voll Rumänien erlebt hatte, war mir sofort klar, dass ich wenn möglich, dieses Jahr an der Eurodogshow in Bukarest teilnehmen wollte. Die Ausstellungen im Osten sind meistens viel weniger hektisch als im Westen. So plante ich meine Reise schon sehr frühzeitig. In der Hoffnung, dieses Mal eine angenehmere Reise zu haben als 2011. Schon beizeiten kaufte ich mir ein Navi, damit ich mich etwas daran gewöhnen konnte, um ausnahmsweise einmal ohne Irrfahrten oder teurem Taxiführer durch Budapest zu fahren.

Selbstverständlich kaufte ich mir auch eine Rumänien-Landkarte, um den Weg zu planen und eventuell landschaftliche Sehenswürdigkeiten ausfindig zu machen. 2011 war ich ja „nur“ in Satu Mare, etwa 10 km über die Ungarische Grenze in Rumänien. Um nach Bukarest zu gelangen, musste ich nun fast durch das ganze Land reisen Richtung Schwarzes Meer. Ich entdeckte auf der Karte auch, dass die bekannte schöne Donaulandschaft nicht allzuweit entfernt ist, d. h. einen Tag mehr einplanen, um dieses Naturgebiet auch selber zu erleben. Natürlich wurde ich auch wieder von Freunden und Bekannten gewarnt, in dieses Land zu fahren, da werde geklaut, gebettelt, die Strassen seien miserabel und sehr gefährlich, sowie die vielen Strassenhunde. Doch ich habe ja 4 x 4-beinige Bodyguards bei mir, davon 2 recht kompromisslose, wenn's ums Auto geht, und sicher würden auch die beiden Anderen ihr Bestes geben wenn es ernst würde. Schlechte Strassen und einen anderen Fahrstil kannte ich ja schon teilweise von meinen diversen Balkanferien. Zudem reizte mich wieder einmal eine neue Herausforderung.

Nachdem die Sjelish wieder zu mir zurückgekommen ist, war es schon immer etwas eng auf den langen Reisen, um im Trafic zu wohnen. So entschloss ich mich sehr kurzfristig, am Donnerstag vor der Abfahrt, ein Wohnmobil zu kaufen. Das einzige Musskriterium war: die Hunde müssen angenehm und komfortabel reisen können. Ich fand dann auch ein neues Vorführmobil, und der Garagist montierte extra für die Hunde in beide Seitentüren des Hundeabteils je ein Fenster sowie einen doppelten Boden. Auch nach vorne kann ich die Schiebetür öffnen und so haben wir während der ganzen Fahrt Kontakt.

Unterwegs

Wir vereinbarten am folgenden Montagnachmittag, das eingelöste und umgebaute Wohnmobil zu übernehmen, und die Instruktion zum Gebrauch dieses Gefährtes!

Mein Mann und ich fuhren dann schnell, zu schnell für den Radarkasten(!), nach Hause, damit ich noch mit meiner Bank und der Versicherung die nötigen Formalitäten regeln konnte. Nun konnte ich meine Packliste wieder etwas ändern und vergrössern, denn jetzt war genügend Platz vorhanden. Am Freitag ging ich noch schnell einige Einkäufe machen, wie Bettwäsche, Mobilküchenutensilien, etc.

Ich war natürlich nun noch mehr gespannt auf meine Rumänienreise, freute mich noch mehr, denn jetzt hatten nicht nur die 4 Hunde einen komfortablen Schlafplatz, sondern auch ich! Zudem hatte ich mit Tefik abgemacht, dass er am Freitag nach Bukarest fliegt, und mir am Samstag mit den Hunden hilft, sie vorzuführen. Ich hatte nämlich schon so ein mulmiges Gefühl, dass mir hoffentlich nicht meine Lieblinge geklaut würden … Man hört ja immer wieder von Ausstellungen, an denen u. a. Hunde geklaut werden, z. B. in Bratislava an der Welthundeausstellung 2009.

So brachte mich mein Mann am Montagnachmittag in die Caravangarage, ich erhielt eine ausführliche Instruktion, wie alles funktioniert, ob mit Strom, Batterie oder Gas und wann und wie, es war schon eine reichhaltige Anleitung. Ich merkte mir einfach das Wichtigste. So fuhr ich von der Garage, mein Mann im PW hintendrein, man konnte ja nie wissen … und tatsächlich: kkrrrrrrrrrrrrrrraaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaachchchchchchchch schon nach dem ersten Kreisel nach der Garage! Vor lauter Instruktion hatten wir vergessen, die Hundeabteiltüren korrekt zu schliessen, und da schwang sie auch schon wie eine Zentrifuge nach aussen und hängte an einer Baustellenmarkierung an! Da hing nun die eine nigelnagelneue Türe mit dem Extra-Hundefenster verbogen runter. Das wäre dann meine Rumänienreise im Luxushotel. Ich parkte gleich auf den nächsten Parkplatz und fuhr mit dem PW meines Mannes zurück in die Garage. Der Verkäufer schaute mich verdutzt an: ??? Er nahm einen Mechaniker mit und kam mit zum lädierten neuen Wohnmobil. Glücklicherweise habe ich ja nun noch meinen reiseerprobten Trafic, frisch von der Garage getestet. Doch der Verkäufer machte mir Mut: das ist nicht so schlimm, wir können das bis morgen Dienstag reparieren, ob das so in Ordnung sei? Da schaute ich verdutzt! Ja natürlich, denn ich hatte ja genügend Zeit einberechnet, und auf den Besuch im Donaudelta war ich nicht mehr so interessiert, nachdem im Frühjahr meine Hunde Babesiose, von der Waldauenzecke angesteckt, als Souvenir von Kroatien mitnahmen. Somit vereinbarten wir, dass ich nun am Dienstag um die Mittagszeit mein geflicktes Mobil abholen konnte. Ich staunte nicht schlecht am Dienstag, da stand meine Neuerwerbung mit einer extra aus Holz und weiss gespritztem Aussenblech (mit dem Hundefenster!) gefertigten Nottüre abholbereit war. Wir versicherten uns nun beide, dass ja alle Türen abgeschlossen waren.

  Nottüre

Zuhause packte ich all meine bereits zurechtgelegten Utensilien ein. Die Hunde staunten ein wenig über ihre neue Unterkunft, doch mitkommen wollten sie ja alle und drängten rein, und so bekam jeder seinen neuen Platz im schönen Hundeabteil.

Am späteren Nachmittag fuhr ich endlich los mit meinen 4 Hunden. Hoffentlich nach all den Turbulenzen ohne weitere negative Zwischenfälle. Auf der Autobahn bei Rosenheim erinnerte ich mich wieder an die Panne vom Vorjahr, als ich nach Satu Mare fuhr, doch diesmal verlief die Fahrt problemlos. Natürlich musste ich gelegentlich einmal anhalten um eine Hunde-Gassi-Führ-Pause und tränken zu machen. Ich überlegte mir, wo ich die Leinen und Halsbänder im neuen Gefährt verstaut habe ... hm? Wo? Die sind doch zuhause schön bereitgelegt liegen geblieben! Oh je ..., aber als Hundereiserfahrene wusste ich mir natürlich auch schnell zu helfen. Da jeder Hund an einer durchbeisssicheren Kette im Auto angebunden ist, damit die nicht gleich alle rausspringen bei einem Halt, wenn möglich noch auf der Autobahn, konnte ich sie mit diesen Ketten spazieren führen. Ich verzichte extra auf Autoboxen, so können sich die Hunde während den langen Fahrten auch mal strecken, aufstehen oder zusammenrollen, gerade auch wenn es heiss ist, ist es komfortabler und kühler, wenn sie ausgestreckt liegen können. Da ich nicht wusste, wie lang die Ketten sein sollten im neuen Gefährt, habe ich sie extra lang genug gekauft, was mir nun zuhilfe kam. So führte ich bei der nächsten Raststätte je 2 Hunde zusammen an den Ketten spazieren. Die Leute schauten schon etwas komisch, wenn sie meine Hunde an den Ketten sahen, ich glaube es war ihnen nicht so geheuer! Nun, für die Ausstellung musste ich aber schon richtige Leinen haben. Soll ich Tefik anrufen, dass er mir welche mitbringt? Nein, ich werde morgen Mittwoch welche in Österreich kaufen. So machte ich mich dann am Morgen nach einem sehr erholsamen Schlaf in meinem Bett auf die Suche. Bei Salzburg sah ich von der Autobahn aus verschiedene grosse Geschäfte im Industriegebiet. Es war auch ein Fressnapf da, und so bekamen meine 4 Hunde je ein neues Set Halsband und Leine.

 

Bald fuhr ich auch über die Grenze nach meinem heissgeliebten(!) Ungarn. Aber jetzt hatte ich ja ein Navi, und dieses führte mich sicher, ohne Irrfahrten in Budapest wie in früheren Jahren, durch das Land. Ich machte wieder einen längeren Halt, und die Hunde konnten sich auf den weiten Feldern von Ungarn austoben. Ich fing sogar an, dieses Land zu geniessen! Kurz vor der rumänischen Grenze machte ich nochmals einen Hundehalt was meinen 4 x 4-Beinern sehr gefiel. Sogar die Sonne begleitet mich, wie übrigens auf der ganzen Reise und es war sehr angenehm warm. 

in Ungarn

Der Grenzübergang nach Rumänien verlief sehr gut, ohne Kinder die mich bereits austricksten wie im Jahr zuvor. In Rumänien entschied ich mich für den Weg durch die Karpaten nach Bukarest. Natürlich war ich nun auf Alarmstufe rot, dachte an all die gutgemeinten Warnungen, die ich mitbekommen habe. Doch je länger und je weiter ich in das schöne Land fuhr, flauten meine Befürchtungen ab, denn nichts von alledem traf ein. Ich konnte mich richtig entspannt an der schönen Landschaft erfreuen. Was mir speziell auffiel war, dass von 10 Fahrzeugen 8 grosse starke neuere Lastwagen waren. Später sah ich dann auch den Grund dazu, dass in den extrem grossen steppenartigen Gebieten neue Fabriken entstanden. Dank dem, dass Rumänien nun in der EU ist, verlagern viele Westeuropäer ihre Firmen in das sehr günstige Land. Nebst diesem modernen Rumänien begegnete ich auch immer wieder dem ursprünglichen Land. so fuhren klapprige Holzwagen, von kleinen Pferdchen gezogene, zwischen den grossen Lastwagen, die jedoch mit ihren vielen PS die 1-PS und auch mich überholten. Ich hatte es ja nicht eilig, sondern wollte möglichst viele Eindrücke sammeln und das Land geniessen. Die langsameren Gefährte bleiben gut rechts und lassen die eiligen vorbeisausen. Das kenne ich schon von meinen Balkanreisen. Die recht gute Strasse durch die Karpaten war sehr kurvenreich und bergauf und ab. Einmal kam mir doch tatsächlich wieder so ein kleines Fuhrwerk entgegen zwischen all den PS-reichen Lastern, das von einer Kuh gezogen wurde. Ich hielt an, suchte meine Fotokamera, doch bis ich bereit zum abdrücken war, ist das 1 KS-Fuhrwerk (Gegenteil von PS!) bereits auf einer Abzweigstrasse verschwunden. Die nachfolgenden Autos und Laster überholten mich rassig, ohne Hupkonzert oder Fingerzeigen! Sicher gab es einige „heisse“ Situationen, gerade wenn beidseitig der Strasse so ein grosser Brummer während einer Kurve am überholen war, doch die Langsamfahrer reagierten schnell und rücksichtsvoll, fuhren noch mehr auf die Seite und bremsten notfalls etwas ab. Während meiner ganzen Reise habe ich nur einen kleinen Selbstunfall gesehen, auch fielen mir keine verbeulten Autos auf. Das verrückteste was ich sah, war auf den letzten Kilometern vor Bukarest, da gibt es bereits einige hundert Kilometer Autobahn, als ein Pferdefuhrwerk von der Raststätte aus gerade wieder weiterfuhr ... da hatte ich sogar Zeit, um dies zu fotografieren!

Durch die Karpaten habe ich fast keine Hunde angetroffen. Einzig bei den weitzerstreuten kleinen Dörfchen sah ich ab und zu einen Hund, meistens im eingezäunten Hof zum Bewachen. Bei den wenigen etwas grösseren Dörfern waren wieder das alte und das neue Rumänien sehr ausdrücklich. Auf der einen Seite der Strasse waren bewohnte alte kleine Häuserruinen und gegenüber waren neue, im rumänischen Baustil gebaute, grosse Villen. In dem einige hundert Kilometer langen, sehr weiten offenen steppenartigen Gelände zwischen den Karpaten und Bukarest sah ich gelegentlich eine kleine Gruppe von Schafen, Ziegen, evtuell 1 - 2 Eseln und einem Hirten mit Hund, abwechselnd mit den modernen Fabriken. Ich war sehr beeindruckt von den extremen Gegensätzen, wie auch von der extrem grossen braunen steppenartigen Landschaft. Ab und zu konnte ich ein abgeerntetes schütteres Maisfeld erkennen oder die Stoppeln als Erinnerung an ein mageres Kornfeld, oder einen Acker mit noch vereinzelten abgedorrten Sonnenblumenpflanzen. Der grösste Teil war aber karges braunes Grasland, soweit das Auge reichte. Ich fand genügend Plätze, um immer wieder meine Hunde frei laufen zu lassen, musste jedoch auf holprigen Traktorspuren einige hundert Meter von den stark befahrenen Strassen ins „Niemandsland“ fahren, aber dann konnten sich meine Hunde über die nicht endenden Felder vergnügen und rennen. Da hatten sie uneingeschränkten Platz!

Je näher ich nach Budapest kam, begegnete ich auch mehr Strassen- und Tankstellenhunden. Leider gelegentlich auch einigen wenigen überfahrenen Hunden. Das tat mir sehr weh. Doch die anderen Hunde in den Rudeln schienen sehr freundlich, selbstsicher und zufrieden. Als ich eine Rast gerade ausserhalb der Autobahn machte, bei einem grossen Warenhaus, sah ich, wie ein Auto auf den Parkplatz fuhr, und schon kamen von allen Seiten her die zuvor fast unsichtbaren kleinen und grossen Hunde. Eine Frau stieg aus dem Auto und fütterte grosszügig die Hunde und sprach ein wenig mit ihnen, bevor sie wieder losfuhr. Auch gab es Leute, die aus dem Supermarkt kamen, und den Hunden etwas zuwarfen. Diese Hunde hatten es gut. Da fiel mir auch zum ersten Mal auf, wie später in der rumänischen Hauptstadt ganz extrem, wie viele der Hunde Ohrenmarken trugen! Das sind sicher diejenigen Hunde, die von den verschiedenen Tierorganisationen kastriert wurden. Das finde ich eine sehr gute Sache. Ich machte mir dann auch so meine Gedanken zwischen diesen „Streunerhunden“ und den „zivilisierten Haushunden“. Die Streuner haben vielleicht nicht den zivilisierten Luxus, dürfen aber in selbstgewählten Rudeln mit Artgenossen frei leben - leider werden einige durch Autounfälle nicht sehr alt, durften aber glücklich sein. Viele der zivilisierten Hunde werden in Einzelhaltung gehalten, können sich kaum in der eigenen Kommunikation „unterhalten“, leben in Zwingern und werden nur schnell für das „Sporttraining“ rausgenommen, oder dürfen sich nur knapp auf einem „sauberen Untergrund“ bewegen, damit die Haarpracht nicht leidet, dürfen sich nicht wälzen oder durch die Natur rennen und mit anderen Hunden spielen. Andere stehen regelmässig für Stunden mit dem Kopf „aufgehängt“ auf einem Frisiertisch, damit jedes einzelne Härchen richtig frisiert und geschoren wird. An der Ausstellung habe ich auch Hunde mit metall-hölzernen Gestellen gesehen, damit die Ohren schön hochstehen. Andere werden „eingebuchtet“ und als Gebärmaschinen missbraucht. Sicher werden glücklicherweise nicht alle Hunde so extrem gehalten. Daher könnte ich nicht sagen, ob es die Strassenhunde besser oder schlechter haben. In Bukarest habe ich einen Strassenhund gesehen, der hat sehr stolz ein ganzes Brot getragen und sich gerade einen Platz gesucht, an dem er es ungestört geniessen durfte. Leider hatte ich meine Fotokamera wieder nicht bereit, und da der Hund in entgegengesetzter Richtung lief, war ich zu spät, um ein lustiges Foto zu knipsen. Das Brot war nämlich fast so gross wie er selber!

Am Freitagnachmittag erreichte ich Bukarest bei strahlendem Sonnenschein. Ich versuchte mich zuerst einmal ein wenig zu orientieren in der riesengrossen hektischen Stadt. Nach einer Pause und Hunde-Gassi-Tour versuchte ich, den Flughafen zu finden, denn ich musste ja Tefik abholen. Leider habe ich auf keinem Schild an der Autobahn „Airport“ oder so ähnlich lesen können, auch sah ich keine grossen startenden oder ankommende Flieger über meinem Kopf, damit ich die Richtung in etwa hätte erahnen können ... Das Navi konnte mir auch nicht gross weiterhelfen, ich hatte keine genaue Adresse und zudem ist auch ihm Rumänien etwas fremd? Also fuhr ich einfach mal so in der stark befahrenen Stadt umher und wartete auf einen Hinweis. Ich versuchte Leute zu fragen, aber entweder hatten wir Sprachprobleme, oder sie wussten es auch nicht. Sie waren aber alle sehr freundlich. Einer versuchte es mir zu erklären, doch unterwegs war eine Brücke, die zu tief war für mein Wohnmobil, also musste ich wieder umkehren, und von neuem suchen. Zeit hatte ich ja genügend. Irgendwann sah ich dann ein Wegweiser mit einem Flugzeug drauf! Also konnte ich, hoffentlich, nicht mehr allzuweit vom Flughafen entfernt sein. Ich fuhr durch einige schöne Wohnquartiere, da hatte es ganz viele gechippte Hunde in jeder Grösse, Form und Farbe, die hatten gerade ein Kaffeekränzchen! Plötzlich sah ich einen Leuchtturm, da muss der Flughafen sein! Ich fuhr im rumänischen Stil = beachtete die verschiedenen Verbotsschilder und Ampeln nicht, fuhr direkt geradeaus zum Flughafen. Er war viel kleiner als ich ihn mir vorgestellt hatte. Ich fand dann auch den Eingang und verstand, dass für ankommende Flugzeuge rechts und für abfliegende Passagiere links abgebogen werden musste. Also fuhr ich rechts, doch bald wurde ich von einem uniformierten Beamten angehalten. Ich verstand, dass er mir sagte, ich soll die andere Seite nehmen, da mein Fahrzeug zu hoch sei! Freundlicherweise wurden Schranken entfernt und ich konnte auf die linke Seite wechseln. Es war ein relativ sehr kleiner Parkplatz für einen Flughafen. Mein grosses Fahrzeug war nicht zu übersehen, also sollte mich Tefik auch auf dem falschen Parkplatz finden. Denn ich wollte nicht zu lange wegbleiben von meinem Fahrzeug und den Hunden. Tefik’s Flugzeug landete pünktlich, ich rief ihn auf sein Handy an und sagte ihm, dass ich auf dem Abflugparkplatz sei, weiter könne ich ihm aber auch nicht helfen. Ich schaltete die Warnblinkanlage ein, da es bereits dunkel war und Tefik auch mein neues Fahrzeug nicht kannte. Kurz darauf erschien Tefik lachend und sagte, er hätte gleich als er aus der Halle gekommen sei, das blinkende Fahrzeug gesehen und gedacht, dass ich das sein müsse ... Das Ausfahrtsticket mussten wir an der Kasse kaufen. Leider nahm die Kassierin keine Euros, sondern gab Tefik zu verstehen, dass er die Euros in der Flughalle an einem Schalter wechseln könne - glücklicherweise bekam dieses Gespräch ein Einheimischer mit, der zückte schnell sein Portemonnaie und legte den Betrag in rumänischer Währung hin. Ich wollte ihm die Euros geben, doch er meinte auf mein Fahrzeug zeigend: Sie sind unser Gast in Rumänien! Dank dem Navi und der genauen Adresse der Ausstellungshalle erreichten wir diese sehr schnell. Wir parkten auf dem Camperparking, füllten das Wasser auf und führten meine 4 Hunde Gassi. Anschliessend kochten wir uns in der eigenen Küche ein grosses Dinner mit Salat, Tomatenreis und Spiegeleiern! Tefik bezog anschliessend seine grosszügige Suite oberhalb der Fahrerkabine, während ich mich in mein bereits gewohntes Schlafzimmer oberhalb meiner Hunde zur Nachtruhe zurückzog. Es war Luxus pur! Am Morgen kochte sich Tefik einen Kaffee, und ich bereitete mir eine kalte OVO zu, denn schliesslich haben wir ja einen grossen Kühlschrank und so konnte ich Milch mitnehmen. Nachdem auch die Hunde versorgt waren, machten wir die Boxen und anderen Ausstellungsutensilien bereit, dann zogen wir los Richtung Ausstellungshallen. Beim Eingang hatte der Beamte bereits die Nottüre geöffnet, als er Tefik mit seinem breiten Boxenwägeli sah, und half ihm auch über die Rampe, das war Service! Die Hallen waren sehr gross und luftig - angenehm, auch bei 30°C. Unseren Ring fanden wir schnell, und stellten die Boxen auf. Was mir sehr aufgefallen ist, war die extreme Sauberkeit auf dem ganzen Gelände, Parkplatz und in den Hallen. Es gab kein Slalomparcours um die Kothäufchen oder man zog keinen Schuh voll Wasser raus nach einem Hundepippi wie an verschiedenen Ausstellungen. Überhaupt schon während der Reise ist mir die grosse Sauberkeit des Landes aufgefallen. Kein Abfall an den Strassenrändern oder Parkplätzen, überall Leute mit Besen und Schaufel, wirklich vorbildlich, wie ich es nie erwartet hätte. Es wurde auch nicht versucht, in meinen Camper einzubrechen, ich habe überhaupt nie gehört, dass geklaut oder eingebrochen wurde, und das in Rumänien, wo mich so viele Leute gewarnt haben vor der Abfahrt!

grosszügiges sauberes Ausstellungsgelände

Tefik führte mir meine 4 Hunde auf dem roten Ringteppich vor. Skupi wurde erster in der offenen Klasse, Shar-Arusha in der Siegerklasse, Sjelish belegte den zweiten Platz in der offenen Klasse und Brita gewann sogar den Titel als Veteranen-Europasiegerin. Wir trafen verschiedene Freunde und Bekannte und schlossen neue Freundschaften. Es war wirklich eine sehr positive Ausstellung, hilfsbereit, sauber, gut organisiert, angenehm - ich kann nicht einen negativen Punkt erwähnen.

Gleich nach der Ausstellung packten wir unsere Sachen zusammen, damit wir losfahren konnten, denn Tefik musste am Montag wieder arbeiten. Da nur wenige hundert Kilometer aus Bukarest Autobahn war, mussten wir viel Zeit berechnen für die knappen 2‘000 km. Auch auf der für den Heimweg gewählten einfacheren „Südstrasse“ fielen die vielen Lastwagen auf. Der Fahrstil war derselbe wie durch die Karpaten, sogar der balkangewohnte Tefik staunte, als ich bei einem Rotlicht bei einer Strassenbaustelle anhielt, trotzdem noch mindestens 10 Fahrzeuge, PW und LKW‘s an uns vorbeizogen und uns komisch anschauten, da wir stoppten. Als dann die Ampel grün wurde und ich fuhr, kam uns eine ganze Autokolonne entgegen, die wahrscheinlich ebenfalls bei Rot, von der Gegenseite her kamen. Doch die fuhren ganz auf ihrer Seite und ich so gut es ging ganz rechts, und so kamen wir problemlos aneinander vorbei ohne böse Worte oder aufgestreckte Finger ... In der Dunkelheit hatte ich doch fast noch einen Unfall gebaut, da fuhr vor mir und hinter einem gut beleuchteten LKW ein kleiner total unbeleuchteter und ohne Katzenaugen versehener Pferdewagen vollgeladen mit Heu. Erst ganz knapp davor sah ich die schwarze Ladung und konnte glücklicherweise noch brüsk abbremsen. Die weitere Heimfahrt dauerte zwar noch recht lange, doch glücklicherweise ohne Pleiten Pech und Pannen.

Ich bin froh, dass ich mich nicht abschrecken liess von den vielen negativen Bemerkungen vor der Reise. Ich habe diesen langen und weiten Ausflug nur in bester Erinnerung. Auch Tefik gestand mir nach der Reise, dass er ein etwas mulmiges Gefühl gehabt hätte vor der Abreise, und nun aber total positiv überrascht sei und froh war, mitgekommen zu sein.